ALLGEMEINES

Was ist eigentlich die Urbane Mitte? An wen richtet sich das Angebot an der Urbanen Mitte?

Die Urbane Mitte Am Gleisdreieck schließt im Zentrum Berlins eine der letzten großen Lücken in der Hauptstadt. Sie wird als letzter Baustein einer langangelegten Neuordnung des Gleisdreiecks die Bezirke Mitte, Schöneberg und Kreuzberg miteinander verbinden und eine Brücke zwischen dem beliebten Park am Gleisdreieck und der Stadt schlagen. In der Verbindung aus denkmalgeschütztem Bahnhof und moderner, zukunftsorientierter Architektur entsteht ein neues Stück Stadt, das den Anspruch hat, sich einzufügen, zu verbinden und neue Impulse zu geben. Die Fertigstellung des gesamten Stadtquartiers ist voraussichtlich Ende der 2020er Jahre.

Wer entwickelt die Urbane Mitte?

Die Urbane Mitte Am Gleisdreieck wird von einer Vielzahl an Beteiligten gemeinsam entwickelt. Die Bezirksverwaltung, Stadtplaner, Architekten, Projektentwickler, Immobilienberater und -ökonomen arbeiten unter Führung des Teams Urbane Mitte sowie der UMB Beteiligungs GmbH mit viel Herzblut und Enthusiasmus an der Realisierung. Die Planungshoheit liegt beim Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.

ZEITPLAN

Wie sieht der weitere Zeitplan aus? Wann ist mit dem Baustart zu rechnen?

Der Baustart für die Urbane Mitte Am Gleisdreieck ist für den südlichen Teil voraussichtlich in 2023. Für den nördlichen Teil, nördlich und südlich der U-Bahn Linie 2 voraussichtlich zwei Jahre später. Die Fertigstellung des gesamten Stadtquartiers, das ein sinnstiftendes und gleichzeitig inspirierendes Umfeld in einer gesunden, aktivierenden Stadtlandschaft bieten wird, ist voraussichtlich in Ende der 2020er Jahre.

Wie können die Einschränkungen der Nutzung des Umfelds während der Bauzeit möglichst gering gehalten werden?

Der Verkehr wird im Umfeld des Gleisdreiecks während der Bauzeit zunehmen. Um die Einschränkungen der Nutzung des Umfelds während der Bauzeit möglichst gering zu halten, wird ein Baulogistikkonzept im Auftrag von LMBG entwickelt, das die notwendigen Baustellenverkehre möglichst effizient organisiert und für die umliegenden Straßen minimiert. An einem entsprechenden Konzept wird bereits gearbeitet. Dieses wurde in einem Entwurfsstand am 04.06.2018 öffentlich vorgestellt.

NUTZUNGEN

Ist die Urbane Mitte 24/7 frei zugänglich

Die Urbane Mitte soll ein ganztägig bespielter und belebter urbaner Ort werden. Die Nutzungsmischung aus gewerblichen, gastronomischen, kulturellen und freizeitorientierten Nutzungen stellt eine Belebung des Areals auch in den Abendstunden sicher. Dementsprechend wird das Areal rund um die Uhr zugänglich sein.

Welche Nutzungen sind vorgesehen?

Vorgesehen sind in erster Linie kerngebietstypische Nutzungen, also beispielsweise Flächen für Büros, Einzelhandel und Gastronomie. In den Erdgeschosszonen werden kleinteilige, attraktive Flächen für öffentliche Nutzungen entstehen, etwa für Einzelhandel, Kultur, Kunst, Handwerk, Gastronomie und Sport. In den Obergeschossen sind vor allem Büroflächen, aber auch ein Hotel geplant.

Werden Angebote für die Nahversorgung geschaffen?

Ein Nahversorger ist für die Urbane Mitte fest eingeplant. Dies entspricht auch den Wünschen der Beteiligten zur Verbesserung der Versorgungssituation im Umfeld, als Ergebnis des Werkstattverfahrens. Welcher Einzelhändler dies letztendlich sein wird, steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht fest.

LOGISTIK

Wie funktioniert die Ver- und Entsorgung?

Das Plangebiet wird nicht nur relativ frei von Fahrten des motorisierten Individualverkehrs sein, auch die Verkehre der Ver- und Entsorgung sollen weitgehend unterirdisch erfolgen. Die Promenaden und Hofflächen werden so von Lieferverkehren freigehalten. Ein entsprechendes Konzept zur Ver- und Entsorgung wird derzeit erarbeitet.

WOHNEN

Warum werden Wohnnutzungen in der Urbanen Mitte ausgeschlossen?

Da es sich bei dem Grundstück der Urbanen Mitte um ein sogenanntes Kerngebiet handelt, ist der Bau von Wohnungen nach dem Baugesetzbuch nur in Ausnahmen erlaubt. Eine Wohnnutzung ist aufgrund der starken Lärmbelastung durch das Messegelände (STATION) auf der einen und den Schienenverkehr (U1, U2, perspektivisch S21) auf der anderen Seite nur sehr eingeschränkt möglich. Wohnungsnahe Nutzungen wie etwa ein Hotel oder studentisches Wohnen sind von Einschränkungen dieser Art nicht in gleicher Weise betroffen.

EINZELHANDEL

Wie viel Einzelhandel kommt tatsächlich und welche Sortimente?

Für den Bebauungsplan wurde ein Einzelhandelsgutachten eingeholt, das einen verträglichen Einzelhandelsflächenrahmen ermittelt und definiert hat. Neben der gutachterlichen Untersuchung, wieviel Einzelhandel am Standort verträglich ist, wird bereits daran gearbeitet, wie die Erdgeschosszonen belebt und attraktiv gestaltet werden können. Welche Einzelhändler sich am Gleisdreieck ansiedeln werden, steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht fest.

KUNST

Werden auch (preisgünstige) Werkstätten oder Ateliers für Künstler geschaffen?

In den Bahnviadukten sind teilweise Werkstätten und Ateliers für Künstler geplant, die diesen zu einem vergünstigten Mietzins zur Verfügung gestellt werden. Ziel ist eine lebendige Mieterschaft aus lokalen Künstlern und produzierenden Handwerksbetrieben, die teilweise ebenfalls durch günstige Mieten unterstützt werden. Der Wunsch nach Nutzungsmöglichkeiten für Künstler wurde mehrfach im Rahmen des Werkstattverfahrens genannt. Dieser Wunsch ist Teil des Konsenskonzepts. Auf der Urbanen Mitte soll ein facettenreicher Nutzungsmix entstehen, von dem Anwohner und Besucher gleichermaßen profitieren – und Raum für Kreativität gehört sicher dazu.

PIONIERNUTZUNG

Sind über B-Part und das BRLO BRWHOUSE hinaus weitere Pioniernutzungen geplant?

Auf dem Gelände der Urbanen Mitte Am Gleisdreieck werden im Vorfeld der künftigen Quartiersentwicklung ausgewiesene Flächen für sogenannte Pioniernutzungen bereitgestellt. Neben dem bereits seit 2016 auf der Fläche befindlichen „BRLO BRWHOUSE“, einer Kleinbrauerei mit Restaurant und Biergarten, eröffnete Ende März 2019 unter der Schirmherrschaft von Katrin Lompscher, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, das „B-Part Am Gleisdreieck“, ein Multifunktionsgebäude und Labor für das ideale Stadtquartier.

Weitere Pioniernutzungen sind möglich und willkommen. Über Anregungen freuen wir uns.

B-PART KONZEPT

Was ist eigentlich B-Part?

Das B-Part Am Gleisdreieck ist ein temporäres, in Element-Holzbauweise errichtetes Multifunktionsgebäude auf dem Baugrundstück der Urbanen Mitte Am Gleisdreieck. Als Labor für das Stadtquartier der Zukunft bietet B-Part auf ca. 1.000 qm für voraussichtlich vier bis fünf Jahre ein Experimentierfeld für alle, die die Lebens- und Arbeitswelten von morgen erleben, erforschen und mitgestalten möchten.

Das Gebäude besteht zum einen aus der „Hardware“, dem Holzbau mit rund 100 Plätzen für flexibles, gesundes und inspirierendes Arbeiten, sowie der „Software“, dem im B-Part integrierten „Urban Ideation Lab“. Das „Lab“ bietet sechs kostenfreie, kuratierte Arbeitsplätze basierend auf der Vergabe von Stipendien zur Erforschung zukunftsorientierter Ideen und Lösungen für ein lebenswertes Stadtquartier.

Für wen ist B-Part?

Das B-Part Am Gleisdreieck ist für alle, die sich für Themen der „Stadt von morgen“ begeistern können und sich in die inhaltliche Ausgestaltung der „Urbanen Mitte Am Gleisdreieck“ einbringen möchten. Im interdisziplinären Austausch werden zukunftsfähige Lösungen und Erkenntnisse über das Arbeiten der Zukunft, neue Mobilität und urbane Gemeinschaften gewonnen und diskutiert.

Im Gegensatz zu reinen Coworking Spaces ist das Umfeld im „B-Part“ vielfältiger. Denn neben Start-ups und Projektteams arbeiten hier Kreative und Künstler als direkte Nachbarn im Urban Ideation Lab, in den Artist Studios sowie im B-Part Exhibition. Darüber hinaus bietet B-Part Sports, der im Januar 2020 eröffnete Outdoor-Sportpark, vielfältige und generationsübergreifende Trainingsmöglichkeiten für gesundheits- und fitnessbewusste Menschen jeden Levels an.

Kurz: B-Part ist ein Begegnungsort für Nachbarn, Anwohner, Entrepreneure, Projektinteressierte, Parkbesucher, Kunst-, Sport- und Kulturbegeisterte.

Welche Angebote gibt es darüber hinaus?

Das B-Part Am Gleisdreieck beherbergt das Jules Café, ein öffentliches Café für die Versorgung und den Austausch der Coworker, das ebenso auch Nachbarn und Besuchern als Treffpunkt offensteht und mit einem abwechslungsreichen Speise- und Getränkeangebot zum Verweilen einlädt. In den warmen Monaten kann im stimmungsvollen Biergarten mit Flammkuchen, Eis und Wein auch Sonne getankt werden.
Flexibel nutzbare Mehrzweckräume für Präsentations- und Workshopformate sowie Kunstausstellungen, Panels und Events für bis zu 200 Personen stehen ebenfalls bereit. Berlinern und internationalen Künstlern werden zwei Artist Studios zur Verfügung gestellt. Außerdem wird es rund um B-Part besondere Outdoor-Sportangebote geben, die eine Verbindung aus Nachhaltigkeit, Gesundheit und urbanem Miteinander schaffen.

Wer betreibt B-Part?

Marc F. Kimmich, Teil des Teams Urbane Mitte, ist der Founder des B-Part Am Gleisdreieck.

Hauptmieter ist der Berliner Coworking-Anbieter „St. Oberholz“, betrieben, vertreten und geführt von Ansgar Oberholz.

Janusch Munkwitz, erfahrener Gastronom und Geschäftsführer des Architektur- und Designbüro Supersupply Limited, kümmert sich um die Gastronomie im B-Part. Er ist außerdem Inhaber der Bar „Paul & George“, des „Café Bravo“ sowie des „Condesa“ am Marienplatz in Stuttgart.

Für die Kuratierung der Kunstthemen ist Rüdiger Lange, renommierter Berliner Kurator und Pionier für die temporäre Bespielung von Räumen, verantwortlich. Der Gründer der Förderplattform „loop – raum für aktuelle kunst“ befüllt federführend das Thema Kunst und lädt regelmäßig zu Ausstellungen in dem Ausstellungs- und Produktionsraum „B-Part Exhibition“ ein. Zudem kuratiert Rüdiger Lange vor Ort das experimentelle Format „Moving Grounds“, in dem Formen der neuen Stadt sowie des zukünftigen Lebens und Arbeitens künstlerisch erarbeitet werden.

Das B-Part bietet jedoch nicht nur Kunst, Kultur und Genuss ausreichend Raum: Auch Sportbegeisterte kommen mit dem Outdoor-Trainingspark „B-Part Sports“ nicht zu kurz. Mitentwickelt von dem ehemaligen Olympioniken und Sportbotschafter der Urbanen Mitte Am Gleisdreieck Phillip Boy, können hier Anfänger und Profis gleichermaßen auf Workout-Flächen, Turngeräten, Trampolinen und Stepboxen trainieren. Philipp Boy wird regelmäßig kostenfreie Kurse im „Kiezprogramm“ für Nachbarn und Interessierte anbieten. Das Sportangebot fördert ein gesundes und tolerantes Miteinander und trägt dazu bei, dass Menschen zusammenkommen und Nachbarschaft gelebt wird.

Wie viele Arbeitsplätze gibt es im B-Part?

Im B-Part Am Gleisdreieck stehen rund 100 Arbeitsplätze zur Verfügung. Diese sind sowohl tageweise für Einzelpersonen (Single Desk) als auch Teams (Team Desks) für ganze Projektzeiträume buchbar. Zudem gibt es Event-Räume für bis zu 200 Personen.

B-PART BETEILIGUNG

Wer kuratiert das Urban Ideation Lab?

Der Bewerbungszeitraum für die kuratierten Arbeitsplätze im sogenannten Urban Ideation Lab findet im Mai sowie November jeden Jahres für das kommende Halbjahr statt. Genaue Informationen zum Bewerbungsprozess werden frühzeitig auf der B-Part Website zur Verfügung gestellt. Eine Jury entscheidet über die Ideen und Bewerber, die sechs Monate die Arbeitsplätze im B-Part Am Gleisdreieck kostenfrei nutzen dürfen.

Wie und wo kann ich mich für einen der kuratierten Arbeitsplätze bewerben?

Interessierte können sich auf der Website www.bpart.berlin.de für den Newsletter anmelden, über den die nächste Bewerbungsphase ausgeschrieben wird.

Wie kann ich eigene Themen in B-Part einbringen?

Das Urban Ideation Lab Team freut sich über Themenvorschläge, Ideen sowie Anregungen und kann jederzeit per Mail an lab@bpart.berlin kontaktiert werden.

B-PART BAU / AUSBLICK

Was ist an der Bauweise von B-Part so innovativ?

Das B-Part Am Gleisdreieck wurde in Element-Holzbauweise errichtet. Die Holzbauweise in Fertigteilen ermöglichte die externe Vorproduktion der Bauelemente. Konstruktionszeiten, Lärmemissionen und CO2-Ausstoß wurden dadurch effektiv reduziert und das Vorhaben konnte innerhalb kürzester Zeit realisiert werden. Mit der Holzbauweise von B-Part Am Gleisdreieck wurden rund 350 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) eingespart. Ein weiterer Vorteil ist die Fähigkeit von Holz, CO2 aus der Luft zu absorbieren und zu speichern. So speichert das im B-Part Am Gleisdreieck verbaute Holz rund 350 Tonnen Kohlenstoffdioxid. Das leichtere Baumaterial spart außerdem Energie beim Transport.

Die Errichtung des B-Part Am Gleisdreick im Zeitraffer gibt es unter https://vimeo.com/347251320 zu sehen.

Was passiert mit B-Part nach Fertigstellung der Urbanen Mitte Am Gleisdreieck?

Das B-Part Am Gleisdreieck wird als sogenannter Pionier voraussichtlich vier bis fünf Jahre auf dem Baugrundstück „Urbanen Mitte Am Gleisdreieck“ bestehen bleiben. Nach der Nutzung kann das in Element-Holzbauweise errichtete Gebäude ressourcenschonend an anderer Stelle erneut aufgebaut und einer neuen Nutzung zugeführt werden. Es wird aber angestrebt, B-Part dauerhaft in das künftige Stadtquartier zu integrieren.

PROZESS / BETEILIGUNG

Wie wurden die Belange der Anwohner und Bürger in der Planung berücksichtigt?

Von November 2014 bis Februar 2015 fand ein Werkstattverfahren statt, in dem jeder interessierte Bürger die Möglichkeit hatte, seine persönlichen Vorstellungen und Ideen einzubringen. Die Bürgerdialoge sowie Fachdiskussionen mit Bauexperten und städtebaulichen Verantwortlichen der Stadt Berlin sind auf der Projektwebsite (www.urbane-mitte.de) dokumentiert.

Im November 2015 fand vor Beendigung der zweiten Phase des städtebaulichen Wettbewerbs eine Vorabschau der Wettbewerbsbeiträge statt. Vertreter der Bürgerinnen und Bürger hatten die Möglichkeit, die sieben verbleibenden Entwürfe zu begutachten, zu kommentieren und zu bewerten.

Von Mitte Februar bis Mitte März 2016 lagen die Bebauungsplanunterlagen öffentlich im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg aus. Hier konnte jeder Bürger die Pläne und Entwürfe einsehen und nach Erläuterung der Ziele, Zwecke und Auswirkungen der Planung seine Anregungen bzw. persönliche Meinung abgeben.

WETTBEWERB

Welches Architekturbüro hat sich im Wettbewerb durchgesetzt?

In der ersten Phase des Wettbewerbs reichten insgesamt 22 Architekturbüros ihre Entwürfe ein. Eine renommierte Jury bestimmte sieben Entwürfe für die zweite Phase. In dieser Phase hatten die Architekten und Stadtplaner die Gelegenheit, ihre bestehenden Entwürfe weiter auszuarbeiten. Im Rahmen der zweiten Jurysitzung im November 2015 wurden schließlich die Sieger des Wettbewerbs bestimmt. Den ersten Platz teilten sich die Berliner Architekturbüros COBE Berlin und Ortner & Ortner Baukunst.

Nachfolgend wurden die Siegerentwürfe durch Planer und Fachgutachter mit Empfehlungen zur Weiterentwicklung begutachtet. Bis Ende Januar 2016 entwickelten die Siegerbüros ihre Entwürfe daraufhin weiter. Im April 2016 legte sich das Team Urbane Mitte gemeinsam mit der Juryvorsitzenden Professorin Dörte Gatermann darauf fest, den Entwurf von Ortner & Ortner weiter zu verfolgen. Dieser Entwurf ist die verbindliche Grundlage für die Erstellung eines Masterplans (Städtebau) und für das weitere Bebauungsplanverfahren.

Warum fiel die Entscheidung auf den Entwurf von Ortner & Ortner?

Der Entwurf überzeugt durch eine große Flexibilität der geplanten Bauten – insbesondere für Sportangebote und eine Kunsthalle, aber auch für Gastronomie und Läden. Zudem sind die Grundflächen der Gebäude im Entwurf von Ortner & Ortner relativ groß. Dies kommt vor allen den Wünschen kreativer Unternehmen entgegen, möglichst auf einer Fläche mit offenem Layout zu arbeiten. Durch großzügige Flächen vor und zwischen den einzelnen Gebäuden fällt die gesamt Bebauung luftig aus. Es entstehen Sichtachsen zum denkmalgeschützten U-Bahnhof Gleisdreieck. Außerdem ist ein Vorplatz im Eingangsbereich des Parks bei der Luckenwalder Straße geplant.

DENKMALSCHUTZ

Wie wurde der Denkmalschutz in den Planungen miteingebunden?

Während des Wettbewerbs fand eine Beteiligung der oberen und unteren Denkmalbehörde statt. Im Bebauungsplanverfahren nach Baugesetzbuch (BauGB) wurde der Denkmalschutz im Rahmen der sogenannten Beteiligung der Träger öffentlicher Belange (TÖB) nochmals beteiligt. Ein denkmalpflegerisches Gutachten hat dazu die Vereinbarkeit der Planungen mit dem Denkmalschutz bestätigt und sieht keine Einschränkung der Denkmaleigenschaften durch die aktuelle Planung.

Wie wird heute in der Planung mit dem denkmalgeschützten Bahnhof umgegangen?

Der U-Bahnhof Gleisdreieck mit den Viaduktbögen steht mit seinen angegliederten Funktionsbauten unter Denkmalschutz und wird entsprechend der Vorgaben des Denkmalschutzgesetzes erhalten. Der Bahnhof und seine Nebengebäude sind von den baulichen Aktivitäten auf dem Grundstück nicht direkt betroffen, werden aber als Denkmale von herausragender geschichtlicher, künstlerischer und städtebaulicher Bedeutung im weiteren Entwicklungsverfahren in das Gesamtprojekt integriert. So entsteht ein lebendiges und baulich vielfältiges Stadtquartier.

VERKEHR

Wird das Planungsvorhaben zu einem höheren Verkehrsaufkommen führen?

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens wurde ein Verkehrsgutachten erstellt, dass diese Frage beantwortet. Das Verkehrsgutachten wurde nach dem Rücklauf aus der Trägerbeteiligung zuletzt noch einmal überarbeitet. Eine Vorstellung der Ergebnisse des Verkehrsgutachtens erfolgte nach öffentlicher Einladung des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg am 04.06.2018.

Es lässt sich festhalten, dass das zusätzliche Verkehrsaufkommen gegenüber dem bestehenden Verkehr vergleichsweise gering sein wird. Die Werte liegen teilweise innerhalb der allgemein auftretenden tages- bzw. wochenzeitlichen Schwankungen im Verkehrsgeschehen. Aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass sich die bestehende Verkehrssituation zukünftig nur geringfügig ändern wird. Ursächlich ist hier auch die überdurchschnittlich gute ÖPNV- und Radweg-Infrastruktur am Gleisdreieck, die den im Plangebiet Beschäftigten einen Verzicht auf das Auto ermöglichen wird.

Wie wird sichergestellt, dass der Radweg seine heutige Funktion erhält und die Nutzung nicht eingeschränkt wird?

Der Fernradweg Berlin-Leipzig bleibt erhalten, wird in der Breite erweitert und über zusätzlichen Platz für Fußgänger verfügen. In der Planung enthalten ist ein konfliktarmer Kreuzungspunkt für Rad- und Fußverkehr im Zentrum des neuen Stadtquartiers, der auf Kosten des Vorhabenträgers entstehen wird.

Wie wird mit dem ruhenden Verkehr umgegangen? Wird das nördliche angrenzende Parkhaus in die Planung miteinbezogen?

Ein Konzept auch für den ruhenden Verkehr ist Bestandteil der Planung. Die Urbane Mitte am Gleisdreieck wird über eine eigene Tiefgarage verfügen, die für zusätzliche Entlastung sorgen wird. Das nördlich angrenzende Parkhaus ist nicht Teil des Bebauungsplans. Es wurde aufgrund der geringen Auslastung zurückgebaut und durch eine zum Park orientierte Wohnbebauung ergänzt. Die östliche Hälfte des Parkhauses bleibt weiterhin erhalten.

Kann die neue Tiefgarage auf dem Grundstück der Urbanen Mitte auch von Anwohnern genutzt werden?

Die Tiefgarage der Urbanen Mitte wird über die bauordnungsrechtlich notwendigen Stellplätze und Mietstellplätze verfügen, die genaue Anzahl ist Teil der Hochbauplanung. Grundsätzlich wird es auch öffentliche Stellplätze geben, die allen Besuchern, Nutzern und Anwohnern zur Verfügung stehen werden.

Wird es eine Verbindung zwischen der S21 und der U-Bahn geben?

Eine direkte Wegeverbindung zwischen S-Bahn und den U-Bahnlinien U1 und U2 wird im Sinne einer optimalen Verzahnung aller Verkehrsmittel ein komfortables Umsteigen ermöglichen. Darüber hinaus soll es vom Bahnhof auch einen direkten – bisher fehlenden – Zugang in den Park geben.

Was passiert mit den Werkstätten der BVG am Gleisdreieck-Bahnhof?

Die BVG wird als Mieter der Werkstätten zunächst am Gleisdreieck verbleiben. Die BVG beabsichtigt aber nach ihrer übergeordneten Planung, sich bis 2021 vollständig aus dem Bahnhof zurückzuziehen. Die dort genutzten Flächen entsprechen schon seit vielen Jahren nicht mehr den Anforderungen der BVG. Nach Öffnung der U-Bahn-Viadukte soll ein Teil der verfügbaren Flächen an lokale und regionale Mieter vergeben werden. Handwerksbetriebe und kleine Manufakturen sollen besondere Berücksichtigung finden.

LÄRM

Wie wird in der Planung mit dem Thema Verkehrslärm umgegangen?

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens wird ein Lärmgutachten erstellt, dass diese Frage beantwortet. Der B-Plan kann nur festgesetzt werden, wenn keine Auswirkungen zu erwarten sind bzw. diese kompensiert werden können. Zur Beurteilung der komplexen Schallsituation im Plangebiet wurde eine schalltechnische Untersuchung durchgeführt. Untersucht wurde nicht allein der bestehende bzw. zu erwartende Verkehrslärm (Bahnverkehr), sondern auch der Gewerbelärm (z. B. Veranstaltungsfläche STATION) sowie der Sport- bzw. Freizeitlärm von den Flächen des Parks am Gleisdreieck. Aus den Erkenntnissen werden Maßnahmen zum Schallschutz abgeleitet. Tatsächlich wird das Bauvorhaben sogar als Lärmbarriere wirken und Lärmbelastungen im Park reduzieren.

Wird sich die Lärmsituation im Westpark künftig verändern?

Die Schallemissionen der Hochbahnen und Bahnhöfe belasten aktuell auch den Westpark. Durch den Bau der geplanten S21 mit Hochbahnhof werden die Schallemissionen noch zunehmen. Durch die Neubauten der Urbanen Mitte, die zwar nicht als geschlossene Bebauung, aber als eine Aneinanderreihung von Gebäuden entlang der Parkkante ausgebildet werden, wird im Westpark jedoch wieder eine deutliche Lärmreduktion erreicht. Die Gebäude wirken dann in Teilen wie eine Lärmschutzbebauung.

UMWELT

Wie wurden die Umweltbelange in der Planung berücksichtigt?

Die voraussichtlichen Umweltauswirkungen des Bebauungsplans wurden im Rahmen der Umweltprüfung ermittelt und bewertet. Untersucht wurden beispielsweise die Auswirkungen des Vorhabens auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft und Klima. Die Verdichtung des Plangebiets wird durch planerische Maßnahmen ausgeglichen, so dass von der Planung keine nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt zu erwarten sind oder diese entsprechend kompensiert werden.

Wie wird sich das Mikroklima mit der Bebauung vor Ort verändern? Wie ist das untersucht worden?

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens wird ein Klimagutachten erstellt, dass diese Frage beantwortet. Der B-Plan kann nur festgesetzt werden, wenn keine Auswirkungen zu erwarten sind bzw. diese kompensiert werden können. Das erstellte Klimagutachten ist zu dem Ergebnis gekommen, dass nur geringe mikroklimatische Auswirkungen zu erwarten sind. Auf den Dächern ist dazu die Nutzung regenerativer oder klimafreundlicher Energien wie Solaranlagen und Windkraftanlagen vorgesehen.

Welchen Einfluss hat das Planungsvorhaben auf den Park am Gleisdreieck?

Der Park ist öffentliches Eigentum und bleibt in seiner jetzigen Form vollständig erhalten. Es wird ausschließlich auf den ausgewiesenen Baufeldern gemäß dem städtebaulichen Rahmenvertrag von 2005 gebaut. Diese befinden sich neben dem Park.